Klavier vs. E-Piano vs. Keyboard – Ein umfassender Vergleich

Zuletzt aktualisiert am 12. Dezember 2023

Ich werde in diesem Artikel auf die beliebtesten und am häufigsten genutzten Tasteninstrumente eingehen, das Klavier (akustisch), das E-Piano und das Keyboard. Was sind die Unterschiede? Welches passt zu dir und dem, was du erreichen möchtest?

Du möchtest mit dem Piano spielen anfangen, weißt aber nicht genau, für welches Instrument du dich beim Kauf entscheiden sollst?

Keine Sorge, ich zeige dir in diesem Artikel ausführlich, was für verschiedene Möglichkeiten du hast, welche Vor- und Nachteile die jeweiligen Instrumententypen mit sich bringen und welches für dich für den Start am besten geeignet ist!

Im Folgenden möchte ich die wichtigsten Eigenschaften des Pianos, des E-Pianos und des Keyboards aufzeigen, um dir die wichtigsten Unterschiede verständlich darlegen zu können, damit du für dich entscheiden kannst, welches Instrument letztendlich am besten zu dir passt.

Das akustische Klavier ist in dieser Auflistung natürlich das traditionelle Instrument, welches mechanisch über die Hammermechanik Töne erzeugt. Der Tastenanschlag bewirkt, dass ein Hammer (der jeweiligen Taste) gegen die Saite bewegt wird, wodurch ein Ton erklingt.

Das akustische Piano bietet die beste und reinste Klangqualität, denn der Sound wird nicht elektrisch, sondern durch die eingebaute Mechanik erzeugt. Dementsprechend ist auch das Spielgefühl auf den Tasten sehr natürlich und unterscheidet sich deutlich von dem auf einem E-Piano oder Keyboard.

Die Tasten eines akustischen Pianos sind meist aus Holz und Kunststoff (früher Elfenbein) gefertigt und bieten eine gute Haptik.

Ein akustisches Piano ist in Bezug auf verschiedene Funktionen natürlich eingeschränkt, da keine Elektronik eingebaut ist. Dennoch kann man vor allem dynamisch außerordentlich vielseitig spielen, was mit Elektronik so nicht zu erreichen ist.

Das akustische Piano nimmt in dieser Auflistung je nach Modell den meisten Platz ein und ist aufgrund der traditionellen Klangerzeugung auch das lauteste Instrument. Ein eingebauter Moderator kann die Lautstärke allerdings signifikant verringern.

Ein akustisches Piano ist eine nicht ganz preiswerte Anschaffung. Im Durchschnitt musst du mit Preisen zwischen 3.000€ und 15.000€ rechnen. Aber auch gebraucht kannst du nach einem Piano in gutem Zustand Ausschau halten, denn akustische Pianos können bei guter Pflege sehr viele Jahrzehnte ihre Qualität halten.

Wenn du vorhast, wirklich Piano zu lernen und auch Wert auf gewisse Parameter wie z.B. Klangqualität legst, ist das akustische Piano immer die beste Wahl.

Das E-Piano hat sich vor allem in den letzten Jahren zu einer guten und günstigen Alternative zu einem herkömmlichen akustischen Piano entwickelt.

Hier hat sich einiges getan und aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass der Klang einem akustischen Piano besonders bei qualitativ hochwertigen elektrischen Pianos in fast nichts nachsteht.

Dennoch muss ich sagen, dass das Spielgefühl (auch mit Nachahmung der Hammermechanik) nicht an das eines akustischen Klaviers heranreicht. Hier bleibt der Unterschied bestehen. Dies ist aber meine persönliche Meinung und ich muss zugeben, das ich in diesem Punkt sehr feinfühlig bin. Vor allem wenn du lange auf einem elektrischen Piano übst und dann zwischendurch auf einem akustischen Klavier spielst, wird dieser Unterschied sehr deutlich.

Die Tasten eines guten elektrischen Pianos fühlen sich fast genauso an, wie die Tasten eines normalen Klaviers. Natürlich kommt es hier auf den Hersteller und die Qualität des Instruments an.

Im Gegensatz zu einem akustischen Piano bietet das elektrische Piano den Vorteil, auch verschiedene Klänge wiedergeben zu können. Man kann unter anderem den Klang eines Konzertflügels oder einer Orgel auswählen, was interessant ist.

Ob man diese Funktionen letztendlich benötigt hängt davon ab, was du spielen möchtest. Das elektrische Piano ist natürlich auch super für das Spielen in einer Band geeignet.

Von der Länge her entspricht es im Großen und Ganzen den Maßen eines akustischen Klaviers, dennoch fällt es natürlich viel weniger auf, da die komplette Mechanik des Pianos fehlt und man eigentlich nur einen E-Piano-Ständer benötigt, um das Instrument darauf zu platzieren. So wirkt es wesentlich kleiner als ein normales Piano.

Ein Vorteil des elektrischen Pianos ist natürlich die Einstellung der Lautstärke, was vor allem super ist, wenn du in einer Wohnung wohnst und deine Nachbarn sich noch nicht so sehr mit deinem neuen Hobby anfreunden können.

Ich selbst hätte mir manchmal gewünscht, wenn der Nachbar meiner Schwester ein E-Piano besessen hätte, da uns so viele Stunden Bach-Präludien und -Fugen erspart geblieben wären (ich habe nichts gegen Bach – die Menge war einfach etwas erdrückend). Zudem ist es möglich, über Kopfhörer zu spielen – so können Außenstehende eventuell nur noch das Klappern der Tasten wahrnehmen.

Ein gutes elektrisches Piano bekommst du schon für 500€ bis 1.000€ und ist somit wesentlich einsteigerfreundlicher was den Preis angeht.

Ein E-Piano hat vor allem im Bereich des Preises und der Lautstärkenregulierung einige Vorteile und ist mittlerweile eine gute Alternative zu einem akustischen Klavier. Natürlich bleiben gewisse Unterschiede in Bezug auf die Anschlagsdynamik und den Klang bestehen.

Wenn du aber nicht auf allerhöchstem Niveau spielen möchtest und gerade anfängst, ist das elektrische Piano für Anfänger eine sehr gute Möglichkeit, mit dem Klavier spielen zu beginnen.

Das Keyboard ist in diesem Vergleich eher der „Außenseiter“, da es sich stark von einem akustischen Klavier und einem E-Piano unterscheidet. Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal ist die Anzahl der Tasten, die bei einem Keyboard viel geringer ist. Hinzu kommen noch die Anschlagsdynamik und der Klang.

Im Gegensatz zum E-Piano ist bei einem Keyboard keinerlei Technik eingebaut, die das Spielgefühl eines Klaviers vermitteln soll, dementsprechend fühlt sich das Spielen auf dem Keyboard sehr elektronisch und überhaupt nicht mechanisch an. Auch die Klangqualität ist anders, da hier nicht unbedingt ein Konzertflügel imitiert werden soll und der Sound dementsprechend unausgereift ist.

Die Tasten eines Keyboards werden aus Kunststoff hergestellt und sind viel leichter als die Tasten eines akustischen Pianos. Zudem sind sie schmaler. Ein Keyboard hat meistens zwischen 61 und 76 Tasten (zum Vergleich: ein Piano hat 88 Tasten).

Im Gegensatz zu einem elektrischen Piano kann mit Hilfe des Keyboards nicht nur der eigentliche Klang der Tasten verändert werden – es ist sogar möglich noch andere Rhythmen und Klänge zeitgleich ablaufen zu lassen und dazu zu spielen.

Das Keyboard ist je nach Anzahl der Tasten kleiner als ein Klavier und ein E-Piano und wird auf einem Keyboardständer abgestellt.

Gute Keyboards bekommt man zwischen 100€ und 500€. Sie sind somit in diesem Vergleich die günstigsten Instrumente.

Ein Keyboard ist kein Klavier. Wer also wirklich Klavier lernen möchte sollte nicht nur auf den Preis achten und sich deshalb ein Keyboard anschaffen.

Ein Keyboard ist in meinen Augen ein vollkommen anderes Instrument und nicht mit einem akustischen Piano oder elektrische Piano vergleichbar. Mach dir dies auf jeden Fall bewusst.

Die Unterschiede zwischen einem Keyboard und einem akustischen Piano sind so eklatant groß, dass du dir im Vorfeld überlegen solltest, welches Instrument du wirklich lernen möchtest.

Achte beim Kauf deines für dich passenden Instruments darauf, dass du dich entweder in einem Fachhandel beraten lässt oder jemanden dabei hast, der sich mit Klavieren etwas mehr auskennt und dir beratend zur Seite stehen kann.

Im Fachhandel hast du auch immer die Möglichkeit, die Instrumente selbst anzuspielen, um so ein Gefühl für die Tasten und den Klang zu bekommen.

Denke daran, dass der Instrumentenkauf eine Investition ist und du lange Freude an deinem Instrument haben sollst – investiere daher lieber etwas mehr in dein Wunschinstrument, da du so viel mehr Freude am Spielen haben wirst.

Das akustische Piano, das E-Piano und das Keyboard zeichnen sich durch zum Teil sehr große Unterschiede aus, welches ist nun das richtige Instrument für dich?

Hier kommen verschiedene Faktoren in Betracht wie z. B. deine Motivation und Intention, Piano spielen zu lernen, dein Budget und eventuell auch deine Wohnverhältnisse.

Wenn du kompletter Anfänger bist und vielleicht zufällig noch von früher ein altes Keyboard im Keller stehen hast – hol es dir und spiele deine ersten Melodien darauf.

Wenn du aber wirklich vorhast, Klavier spielen zu lernen kann dies nur der absolute Einstieg sein, da das Keyboard keineswegs ein gutes E-Piano und schon gar kein akustisches Piano ersetzen kann.

Wenn du aber wirklich das Instrument Keyboard lernen möchtest, ist es die richtige Wahl.

Wenn du dich dazu entschieden hast, Piano zu lernen gibt es eigentlich nur die Wahl zwischen einem akustischen Klavier und einem E-Piano. Hier spielen dein Budget und deine Wohnverhältnisse wohl die entscheidende Rolle bei der Auswahl des Instruments.

Wohnst du in einem Mietshaus kann es von Vorteil sein, ein E-Piano anzuschaffen auch schon aus Rücksicht auf die anderen Mitbewohner*innen. Aber auch budget-technisch sind die Anschaffungskosten bei einem E-Piano definitiv geringer.

Das wohl beste Spielerlebnis kannst du allerdings nur auf einem klassischen akustischen Klavier haben. Hier empfehle ich dir, auch nach einem gebrauchten Klavier zu schauen, da Klaviere, wenn sie gut gepflegt werden eine sehr lange Lebensdauer haben. Manchmal bekommt man so für relativ wenig Geld ein gutes gebrauchtes Klavier, mit dem man noch lange viel Freude haben kann.

Wenn du Klavier spielen lernen möchtest, schaffe dir auch ein akustisches Klavier an! Auf lange Sicht wirst du mit einem akustischen Klavier mehr Spaß und Freude an der Musik haben, da du nur mit einem richtigen Klavier wirklich in die Welt des Klavierspielens mit seinen vielen Feinheiten eintauchen kannst.

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Einen weiteren informativen Artikel zu diesem Thema findest du auf der Website von delamar unter dem Titel: Keyboard oder Klavier: Was ist besser zum Einsteigen?

Sarah

Mein Name ist Sarah und Musik begleitet mich schon mein ganzes Leben. Ich habe früh angefangen, Klavier, Gitarre, Trompete und Schlagzeug zu lernen und intensivierte meine Kenntnisse durch das Studium der Musikwissenschaft mit Hauptfach Klavier in Detmold. Meine Erfahrungen gebe ich gerne an alle weiter, die ein Instrument lernen möchten.